Das 185. Oktoberfest war bis zum Schluss von der Sonne verwöhnt. Verwöhnt wurden auch die Besucher mit einer durchwegs gemütlichen und freundlichen Atmosphäre, die zum vergnügten Feiern einlud. Im Trend lagen Wiesnbesuche unter der Woche und verstärkt auch tagsüber.
Die Familie hat die Wiesn zurück erobert. Der „Wiesn-Stammtisch für Seniorinnen und Senioren“, initiiert vom Seniorenbeirat der Landeshauptstadt München in Kooperation mit den kleinen Wiesnwirten, machte auch der Generation 60 plus wieder Lust auf das Oktoberfest. Nach wie vor lag die Oide Wiesn, der Sehnsuchtsort der Münchnerinnen und Münchner, hoch im Kurs. Dirndl und Lederhose waren weiterhin angesagt. En vogue war der Mix aus traditionellem Dirndl und flotten Turnschuhen.
Nach Schätzung der Festleitung kamen 6,3 Millionen Gäste (2015: 5,9 Millionen bei 16 Tagen; 2017: 6,2 Milllionen bei 18 Tagen) auf das Oktoberfest. In der Gesamtbesucherzahl sind rund 500.000 Oide Wiesn-Besucher enthalten (2015: 535.000, 2017: 480.000).
Laut der Abhebungen an den Geldautomaten auf dem Festgelände war die ganze Welt zu Gast auf dem Oktoberfest. In den Top 10 waren Gäste aus folgenden Ländern: USA, Großbritannien, Österreich, Frankreich, Schweiz, Niederlande, Italien, Australien, Schweden und Belgien. Außerdem kamen Besucher aus weiteren 57 Nationen auf das Fest der Feste: Albanien, Argentinien, Armenien, Aserbaidschan, Bermuda, Brasilien, Bulgarien, Chile, China, Dänemark, Ecuador, Estland, Finnland, Griechenland, Guatemala, Hongkong, Indien, Irland, Island, Israel, Japan, Kanada, Kosovo, Kroatien, Kuwait, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Mauritius, Mexiko, Neuseeland, Norwegen, Oman, Polen, Portugal, Puerto Rico, Qatar, Rumänien, Russland, San Marino, Saudi Arabien, Serbien, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Südkorea, Taiwan, Thailand, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Uruguay und die Vereinigten Arabischen Emirate. Das Wiesnpostamt vermeldet den Versand von rund 500 Postkarten pro Tag. Masskrüge wurden vor allem nach Australien, Asien und in die USA verschickt. Lebkuchenherzen gingen vorzugsweise nach Italien und Österreich. Praktischerweise schickten Wiesngäste auch ihre wärmende Kleidung per Post in die Heimat zurück.
Insgesamt sind Festleitung, Schausteller, Marktkaufleute und Wirte mit dem Verlauf der Wiesn sehr zufrieden. Die in den letzten Jahren stets optimierten Maßnahmen zur Sicherheit sind eingespielt und werden „gelebt“. Die Gäste sind es mittlerweile gewohnt, ohne großes Gepäck „unbeschwert“ auf die Wiesn zu gehen. Die durchgängige Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Ordner wurde von allen Seiten gelobt.
Die Wiesn-Liebe ging auch durch den Magen: Zehn Prozent plus in der Küche vermelden die Sprecher der großen und kleinen Wiesnwirte. Steigende Nachfrage hatten Traditionsgerichte wie Enten, Haxn, Schweinebraten und Käsespätzle. Die Mittagswiesn mit ihren Angeboten lockte viele Genießer nicht nur in die Zelte, sondern auch an den Straßenverkauf und die Standl. Dank der fast sommerlichen Temperaturen hatten die Eisverkäufer Hochkonjunktur.
In der Ochsenbraterei wurden 124 Ochsen (2015: 114, 2017: 127) verspeist. Die Kalbsbraterei meldet einen Verzehr von 48 Kälbern (2015: 50, 2017:59). Die Oktoberfest-Gäste tranken nach Aussage der Brauereien insgesamt 7,5 Millionen Maß Bier (2015: 7,3 Millionen, 2017: 7,5 Millionen). Alkoholfreie Getränke hatten ein Plus von zehn Prozent.
Aufmerksame Ordner nahmen den Andenkenjägern rund 101.000 Bierkrüge in den Zelten und an den Ausgängen des Festgeländes ab.
„Eine hervorragende Wiesn“, freuten sich die Sprecher der Schausteller. Familiengeschäfte wie „Rund um den Tegernsee“ und „Zugspitzbahn“ waren ebenso gut besucht wie die Neuheiten. Eine Renaissance erlebten die Schieß- und Spielbuden.
Magnete für Kühlschrank und Co waren nach Aussagen der Souvenirhändler die meistverkauften Artikel und der Klassiker schlechthin. Der Renner beim Luftballonverkauf waren eindeutig Einhörner und Flamingos. In der Nacht leuchteten LED-Ballone den Wiesngängern den Weg.
Die diesjähre Wiesn-Hit-Liste der Newcomer führte „Cordula Grün“ von Josh an, gefolgt vom alten Partisanenlied „Bella Ciao“. Die Rockklassiker wie „Sweet Caroline“ von Neil Diamond oder „Highway To Hell“ von AC/DC begeisterten immer noch die Feierwütigen.
Auch im zweiten Jahr wurde die offizielle Oktoberfest App von Wiesnbesuchern, Wiesnwirten und Standlbesitzern sehr positiv aufgenommen. Dies zeigen die Nutzerzahlen mit über 170.000 Downloads insgesamt (Android und iOS), eine mehr als hundertprozentige Steigerung der Downloadzahlen im Vergleich zum Vorjahr (80.000).
Polizei
Die Polizei lobt ausdrücklich die Sicherheitspartnerschaft zwischen Beschickern, Behörden, den Sicherheitsdiensten und dem neuen Partner Aicher Ambulanz. (Mündlicher Bericht)
Feuerwehr
Die Branddirektion spricht von einer „normalen“ Wiesn. Die präventiven Sicherheitsmaßnahmen und die umfangreichen Einsatzplanungen haben sich erneut bewährt. (Mündlicher Bericht)
Sanitätsstation
Aicher Ambulanz ist mit dem Verlauf ihrer ersten Wiesn zufrieden. (Mündlicher Bericht)
Jugendschutzstelle
Das Jugendamt betreute bis zum Wiesn-Schluss 16 Jugendliche. Die Jugendschutzkontrollen auf dem Festgelände und in den Festzelten ergaben keine besonderen Auffälligkeiten.
Security Point
Im Rahmen der Aktion „Sichere Wiesn für Mädchen und Frauen“ stand mit dem Security Point auf dem Oktoberfest wieder eine Anlaufstelle für Frauen in unterschiedlichsten Notlagen auf dem Oktoberfest zur Verfügung. Betreut wurde dieser Service von geschulten Mitarbeiterinnen der Initiativen AMYNA – Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch, IMMA – Initiative Münchner Mädchenarbeit und dem Frauennotruf München, die mit Rat und Tat hilfesuchenden Wiesn-Besucherinnen zur Seite standen. Mit diesem spezifischen Hilfsangebot für Mädchen und Frauen ist das Oktoberfest weltweit führend.
Bis Wiesn-Schluss zählte das Wiesn-Fundbüro rund 2.685 Fundstücke, darunter 840 Ausweise, 460 Geldbörsen, 350 Kleidungsstücke, 350 Smartphones und Handys, 300 Schlüssel, 140 Brillen, 130 Schmuckstücke und Uhren, 90 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 20 Regenschirme sowie fünf Fotoapparate. Als Kuriosa wurden während der zweiten Wiesn-Woche abgegeben: Zwei Eheringe von einem Ehepaar, eine Essensbox des Lieferservices „foodora“, ein Gebiss, ein Dokumentationsbogen für Arbeits- und Wegeunfälle aus dem Jahr 2015, ein Laptop, ein KfZ-Kennzeichen von München-Stadt, ein Prospektständer, eine Hundeleine, goldfarbene Ballerinas sowie Platzierungsurkunden eines firmeninternen Wettschießens.
Der Stromverbrauch von 2,91 Millionen Kilowattstunden liegt bereinigt auf 16 Tage annähernd gleich mit dem Verbrauch der Wiesn von 2017. Die höchste Tagesspitze wurde am Dienstag, 02.10., mit 13.372 Kilowattstunden um 18.45 Uhr gemessen. Der Wasserverbrauch wird erst zum offiziellen Schlussbericht Ende des Jahres veröffentlicht, da teilweise Hauptschächte überbaut sind. Der Gasverbrauch mit 191.000 Kubikmeter liegt bereinigt auf 16 Tage leicht unter den Werten von 2017. Der Verbrauch für Heizgas ist dabei um ca. 5,6 Prozent gestiegen und der für Kochgas ist um circa 6,7 Prozent gesunken. Wieder einmal konnte das größte Volksfest der Welt störungsfrei von den Energiespezialisten der SWM abgewickelt werden.
Die Pressestelle zählte rund 5.714 Medienkontakte aus dem In- und Ausland wie Australien, Brasilien, China, Dänemark, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Kroatien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Rumänien, Russland, Schweiz, Slowenien, Südkorea, Spanien, den USA, Ungarn und der Ukraine. Es wurden 751 Dreh- und Fotogenehmigungen an verschiedene Film- und TV-Teams sowie Onlinedienste erteilt. 53 Pressemitteilungen wurden im Vorfeld und während der Wiesn ausgegeben.
Die Wiesn-Berichterstattung auf RadioArabella.de