29.07.2014, 12:50 Uhr – Promotion
In den letzten Jahren ist insbesondere die Anzahl der Schmuckschildkröten in der Station stetig angewachsen. Immer öfter sind Haustierbesitzer mit ihren einst niedlichen Babyschildkröten überfordert, welche inzwischen zu gefräßigen Riesen herangewachsen sind. Da jedoch viele Halter die Abgabegebühren der Auffangstationen und Tierheime meiden wollen oder glauben, ihrer Schildkröte damit etwas Gutes zu tun, werden zahlreiche Tiere in Seen und Flüssen ausgesetzt. Einige sterben bereits im ersten Winter, andere überleben mehr schlecht als recht und zerstören fortan die heimische Fauna und Flora. Wie hoch die Anzahl der heimatlosen Exoten inzwischen ist, weiß Niemand mit Sicherheit. Wann immer solche Tiere eingefangen werden können, werden sie von den Findern in der Auffangstation für Reptilien, München e.V. abgegeben. Die speziell geschulten Tierpfleger, Tierärzte und Biologen sorgen mit ihrer wissenschaftlich fundierten Arbeitsweise für eine nachhaltige Verbesserung der Haltungsbedingungen von Reptilien und anderen Exoten in ganz Deutschland. Dies hatte zuletzt zu einer massiven Überbelegung unserer Kapazitäten geführt, so dass der Bau einer großflächigen Schildkrötenanlage „CHELONIA“ unumgänglich wurde.
Die Anfänge der Auffangstation für Reptilien, München e.V.
Die Auffangstation entwickelte sich Mitte der 1990er Jahre an der damaligen Klinik für Fische und Reptilien der tierärztlichen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Der damalige Klinikleiter Prof. Dr. Rudolf Hoffmann setzte sich unermüdlich für den Schutz der Tiere ein und warb in der Politik und auch der Bevölkerung um Verständnis für die Exoten.
Bis zum Jahr 1995 wurden Hoffmann und seine Kollegen primär mit vereinzelten, „zu groß gewordenen”, als Heimtiere gehaltenen Reptilien konfrontiert. Im Dezember 1995 jedoch mussten ca. 150 beschlagnahmte Reptilien binnen weniger Stunden untergebracht und versorgt werden.Aus dieser Situation heraus war das Team gezwungen, neue Ressourcen zu schaffen und auszuschöpfen. Durch sehr viel Eigeninitiative und die Unterstützung freiwilliger Helfer konnte Stück für Stück eine multifunktional ausgerichtete Station zur Unterbringung der Reptilien aufgebaut und gestaltet werden. Seit 2001 wird die Auffangstation als eigenständiger, gemeinnütziger Verein geführt.
Schwerpunkte Tier- und Artenschutz sowie Sicherheitsrecht
Schwerpunktmäßig werden in der Auffangstation Tiere untergebracht, die aus tier- und artenschutzrechtlichen Gründen beschlagnahmt werden. Aber auch herrenlose und lästig gewordene Reptilien nehmen sie beinahe täglich auf. Leider sind die meisten beschlagnahmten Tiere krank und benötigen dringend tierärztliche Hilfe. Das eigene Team aus Fachtierärzten und eine moderne Praxisausstattung mit allen diagnostischen und operativen Möglichkeiten gewährleisten die bestmögliche Betreuung.
Um den Massen an abgegebenen und ausgesetzten Land- und Schmuckschildkröten Herr zu werden, wurde im Frühsommer 2014 die neue Schildkrötenanlage CHELONIA eröffnet. Mit rund 1.200 Quadratmetern Fläche und über 500 Tieren ist sie Deutschlands größtes Schildkrötenrefugium. Besucher können im Rahmen eines geführten Rundgangs und einer kleinen Ausstellung viel Wissenswertes über Schildkröten erfahren und den Tierpflegern Fragen stellen. Die Kosten für dieses einzigartige Projekt, betrugen rund 150.000 Euro. Der größte Teil davon wurde durch Spenden finanziert.
Falls auch Sie spenden möchten:
IBAN: DE83 7019 0000 0000 9881 54
BIC : GENODEF 1M01
Verwendungszweck: „Spende für Chelonia“
Auffangstation für Reptilien, München e.V.
Kaulbachstraße 37
80539 München
Tel: 089 – 2180 5030
Fax: 089 – 2180 16570
E-Mail: info@reptilienauffangstation.de
ck