Die Nationale Expertenkommission für Steckmücken am Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit hat das Referat für Gesundheit und Umwelt darüber informiert, dass unter Mückeneinsendungen der Bevölkerung aus München erstmals drei asiatische Tigermücken (Aedes albopictus) gefunden wurden.
Zu Beginn des Jahrhunderts fand sie durch den zunehmenden internationalen Warenverkehr ihren Weg nach Europa und wird seit einigen Jahren vereinzelt in Deutschland gefunden.
Sie ist in der Lage, Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen wie z.B. Dengue-Fieber, Chikungunya, West-Nil-Fieber und Zika. Zudem schränkt ihr aggressives und hartnäckiges Stechverhalten auch tagsüber die Lebensqualität zum Teil erheblich ein.
Auch in München sind keine Erkrankungen zu verzeichnen. Aber sollten sich die Tigermücken in Deutschland zunehmend ansiedeln, steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch einen Stich dieser Insekten.
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung sind Betreiber des Mückenatlas in Deutschland. Hier können Bürgerinnen und Bürger Mücken zur Artbestimmung einsenden. So wurden auch die Münchner Tigermücken entdeckt.
Erst, wenn sie eine infizierte Person mit Krankheitserregern im Blut sticht, kann sie diese Erreger beim nächsten Stich auf weitere Personen übertragen. Bisher ist es in Deutschland gelungen, kleine Populationen der asiatischen Tigermücke auszulöschen. Je größer allerdings die Populationen werden umso schwieriger wird die Auslöschung.
Deshalb sollten vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass sich diese Stechmücken in München vermehren und ansiedeln.
Die Tigermücken-Weibchen legen ihre 200-300 Eier am Rand von kleinen, stillen Wasseransammlungen/-becken. Häufig finden sich diese auf Friedhöfen und Kleingartenanlagen, aber auch auf dem Balkon, im Hinterhof oder einer Astgabel.
Entleeren Sie alle wasserhaltigen Gefäße restlos mindestens einmal pro Woche und wischen Sie diese dann aus, damit sich die Stechmücken nicht entwickeln können.
Gefäße zur Wasserspeicherung, z.B. Regenfässer, mit Deckeln oder feinmaschigen Netzen abdecken, so dass die Mücken keinen Zugang mehr haben und keine Eier ablegen können. Es muss auf eine sehr genaue Abdichtung geachtet werden, da die Tigermücke jedes passende Schlupfloch findet.
Pflanzenuntersetzer und ähnliche Gegenstände mit feinem Kies oder grobem Sand bis dicht unter die Wasseroberfläche füllen. Dies verhindert die Entwicklung der Larven.
Altreifen und andere Gegenstände, in denen sich Regenwasser ansammeln kann, unter Dächern lagern oder wasserdicht abdecken. Falls dies nicht möglich ist, könnten Öffnungen in diese gebohrt werden, durch die dann Wasser abfließen kann.
Kontrollieren Sie Ihre Regenrinnen und Regenablaufsysteme: es darf kein Wasser stehen bleiben.
Bitte unterstützen Sie diese vorbeugenden Maßnahmen, um eine Ansiedlung der asiatischen Tigermücke in München zu verhindern.
Weiterführende Informationen finden Sie auch beim Umweltbundesamt und hier