Die Zahl der Arbeitslosen im Freistaat ist im Januar über die Marke von 300 000 gestiegen. In dem Wintermonat waren saisonbedingt gut 304 500 Menschen in Bayern ohne Job, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit heute in Nürnberg mitteilte. Das sind 19 Prozent mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote legte um 0,7 Punkte auf 4,4 Prozent zu. «In Bayern steigt die Arbeitslosigkeit in den Wintermonaten stets stärker an, da hier viele Menschen in witterungsabhängigen Branchen, insbesondere im Baugewerbe, tätig sind», erläuterte Behördenchef Ralf Holtzwart. Auf Jahressicht nahm die Zahl der Erwerbslosen um 1,5 Prozent zu, die Arbeitslosenquote blieb jedoch konstant.
Auffällig ist besonders die Jugendarbeitslosigkeit, die seit Dezember um fast 25 Prozent zugelegt hat. «Gründe hierfür sind die steigende Zahl von Schulabbrüchen an weiterführenden Schulen, die steigende Anzahl von Arbeitslosmeldungen von Ausbildungs- und Studienabbrechern sowie saisonal bedingte Entlassungen», schilderte Holtzwart. Insgesamt seien aber nur 3,4 Prozent aller unter 25-Jährigen ohne Stelle.
Auf Jahressicht nahm die Zahl der Erwerbslosen im Januar um 1,5 Prozent zu, die Arbeitslosenquote blieb jedoch konstant. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung rutschte zuletzt – ebenfalls jahreszeitlich bedingt – wieder unter die Rekordmarke von fünf Millionen. Nach den jüngsten Daten vom November hatten 4,993 Millionen Menschen im Freistaat einen regulären Job.
Doch die Nachfrage nach Arbeitskräften zieht bereits wieder deutlich an; insgesamt sind derzeit knapp 60 500 offene Stellen gemeldet. Bayerns Arbeitsministerin Emilia Müller (CSU) zeigte sich denn auch überzeugt: «Nach einer kurzen Verschnaufpause im Jahr 2013 werden wir in den kommenden Monaten das niedrige Niveau der Arbeitslosenzahlen aus dem Jahr 2012 wieder erreichen.»
Im Durchschnitt würden 2014 im Freistaat voraussichtlich weniger als 250 000 Menschen arbeitslos sein, prophezeite Müller. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) ergänzte: «Mit diesen Aussichten können wir das erste Bundesland werden, das landesweit Vollbeschäftigung vermelden kann.»