Bild: Andrej Sokolow
29.07.2019

Apples Kamera-Autos fahren in München und der Region

Außerdem stehen ab Montag Mannheim, Heilbronn, Augsburg sowie diverse Landkreise in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland auf dem Terminplan, wie aus einer online veröffentlichten Liste hervorgeht. Berlin, Bremen, Hamburg sowie fünf weitere Bundesländer werden erst im kommenden Jahr abgefahren, wie Apple am Montag bestätigte.

Apple schickt gut 80 Fahrzeuge nach Deutschland. Bis Ende September sollen die Apple-Fahrzeuge auch in Brandenburg, Thüringen, Rheinland-Pfalz und Sachsen unterwegs sein. Orte und Zeitpläne könnten etwa wegen der Wetterlage geändert werden, schränkt Apple zugleich ein. Erst im kommenden Jahr kommen Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein dran.

Die Daten sollen in erster Linie die Apple-Karten in iPhones und anderen Geräten des Konzerns verbessern, hieß es. Apple kann aus den Fotos unter anderem Informationen wie Namen von Straßen oder Geschäften sowie zu Verkehrszeichen und Straßenführung herausziehen. Die Bilder könnten in Zukunft aber auch im neuen Panorama-Dienst Look Around zum Einsatz kommen – Apples Konkurrenzangebot zu Google Street View.

Bei Look Around können Nutzer sich auf dem Bildschirm durch dreidimensionale Darstellungen von Straßenzügen bewegen. Die Funktion soll im Herbst zunächst für einige ausgewählte Gebiete wie die Umgebung von San Francisco verfügbar sein.

Gesichter und Autokennzeichen werden bei Look Around – wie auch etwa bei Googles Street View – automatisch verpixelt. Nutzer können die Löschung von Rohdaten mit der Abbildung von Personen oder Häuser beantragen. Diese Möglichkeit bietet der Konzern vor einer möglichen Einführung von Look Around in Deutschland und direkt zum Start der Kamerawagen-Fahrten an. Über die Einführung von Look Around in Deutschland soll erst zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden.

Look Around noch nicht in Deutschland

Vor dem Start der Kamerafahrten in Deutschland war Apple mit dem bayerischen Datenschutzbeauftragten in Kontakt. Die Daten aus den Fahrzeugen werden auf Apples Server in den USA geladen.

Die Fahrzeuge sind neben Foto-Kameras mit Laser-Radaren ausgestattet, die ihre Umgebung in 3D abtasten. Die auch unter dem Namen Lidar bekannten Geräte werden unter anderem in selbstfahrenden Autos eingesetzt. Die Fahrzeuge zeichnen zudem per GPS ihren Aufenthaltsort auf. Andere Daten werden laut Apple nicht erhoben.

Wer vermutet, von der Kamera eines Apple-Autos aufgenommen worden zu sein und das Bild einsehen oder löschen lassen will, kann das bei dem Konzern unter anderem per E-Mail beantragen. Dabei muss man den Ort und den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme angeben. Die Fahrzeuge meiden zudem Zeiten, an denen man davon ausgehen kann, viele Passanten ins Bild zu bekommen – etwa Samstagnachmittage in der Innenstadt. Weitere ausführliche Informationen zur Bilderfassung hat das Unternehmen auf dieser Seite zusammengestellt.

Der Start von Googles Street View Mitte 2010 wurde von der Debatte um das Recht auf Verpixelung nicht nur der Gesichter, sondern auch der Wohnhäuser überschattet. Die Straßenzüge deutscher Städte in dem Dienst weisen seitdem zahlreiche Lücken auf. Google schickte danach zwar mehrfach wieder Kamerawagen nach Deutschland, nutzte die Bilder aber nur, um das Kartenmaterial zu verbessern. Die veröffentlichten Street-View-Fotos wurden nicht aufgefrischt, und es wurden bisher auch keine Pläne dafür bekannt.

Vor Deutschland fuhren Apples Kamerawagen in Europa bereits Straßen in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Slowenien ab.


dpa-infocom

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