Im Prozess um einen lebensgefährlichen Angriff an einem Münchner Kiosk ist ein 25-Jähriger wegen versuchten Mordes zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht München I ist überzeugt davon, dass der Angeklagte im Juni 2021 nahe der Reichenbachbrücke einen Mann von hinten mit einer abgebrochenen Bierflasche angegriffen und lebensgefährlich verletzt hatte. Das Opfer wollte eigentlich nur schlichten, als der Angeklagte einen anderen Mann auch mit einer Flasche angriff.
Das Opfer musste notoperiert werden und leidet bis heute körperlich und seelisch an den Folgen. Bei den Angriffen auf beide Männer hätte dem Angeklagten bewusst sein müssen, dass diese dadurch sterben könnten, findet das Gericht.
In seinem letzten Wort hat sich der 25-Jährige für die Tat entschuldigt. Die Staatsanwaltschaft hatte in der vergangenen Woche eine Strafe von 13 Jahren Haft gefordert, die Verteidigerinnen des Angeklagten eine Verurteilung zu sechs Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung und die Unterbringung in einer Psychiatrie. Aus ihrer Sicht hatte der 25-Jährige sein Opfer verletzen, jedoch nicht töten wollen.