19.02.2014, 16:36 Uhr
Heute hat sich in der digitalen Fotografie einiges getan und schon lange ist sie der analogen Fotografie in vielen Bereichen überlegen. Was aber sind die wichtigsten Vor- und Nachteile der beiden Arten der Fotografie?
Hat die digitale Fotografie der analogen Fotografie den Rang abgelaufen?
Die digitale Fotografie hat sich im Kampf, um die Vormacht, ganz klar der analogen Fotografie gegenüber durchgesetzt. Das ist kein Wunder, bietet die digitale Fotografie doch sehr viele Vorteile und wird noch immer stetig weiterentwickelt. Noch mehr Megapixel, ein noch besserer Zoom und neue Möglichkeiten ein Bild nachträglich mit Hilfe von Software zu bearbeiten, überzeugt den Großteil der Fotografen sowohl im Hobby- als auch im Profi-Bereich.
Doch die analoge Fotografie ist noch nicht ausgestorben und es wird sie wohl auch weiterhin geben. Welche Vorteile bietet die analoge Fotografie und gibt es Bereiche in denen sie der digitalen Bildaufnahme noch überlegen ist? Kann die analoge Fotografie nur durch ihren Retro-Charme punkten oder steckt mehr dahinter?
Vor- und Nachteile der digitalen Fotografie
Heute besitzt fast jeder eine Digitalkamera und sei sie nur eine der vielen Funktionen des Smartphones. Doch was sind die Vor- und Nachteile der digitalen Fotografie?
Vorteile der digitalen Fotografie
Einer der größten Vorteile der digitalen Fotografie ist die leichte Bedienbarkeit. Mit dem LCD-Bildschirm der digitalen Kompaktkameras lässt sich der Bildausschnitt, welcher fotografiert werden soll, sehr leicht kontrollieren. Direkt nach der Aufnahme kann das Bild betrachtet und auf grobe Fehler hin untersucht werden. Die meisten Digitalkameras bieten auch die Option, direkt in einen bestimmten Bildausschnitt hineinzuzoomen, um sich auch die Details anzusehen. Wird ein Bildfehler gefunden, kann so direkt eine weitere Aufnahme gemacht werden, bis das Ergebnis zufrieden stellend ist. Aufnahmen, die nicht behalten werden sollen, können direkt von der Kamera gelöscht werden und nehmen so keinen Speicherplatz weg.
Digitale Fotos können schnell publiziert werden, sowohl im Web als auch in Printausgaben. Da sie bereits in digitaler Form vorliegen, entfällt das Einscannen der Bilder. Dies ist vor allem bei der Berufsfotografie wichtig, da Bilder so schnell an Auftraggeber oder Verlage versendet werden können.
Bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen muss bei der digitalen Fotografie nicht erst ein Filmwechsel erfolgen. Digitalkameras können sehr einfach an die veränderten Lichtbedingungen angepasst werden. Die Bildqualität nimmt bei erhöhter Empfindlichkeit ab. Dies ist bei Digitalkameras genauso der Fall, wie bei der analogen Fotografie.
Digitalkameras bieten weiterhin den großen Vorteil, dass manuell oder automatisch, durch den Weißabgleich die Farbtemperatur angeglichen werden kann. Darüber hinaus könne digitale Fotos mit der entsprechenden Software leicht nachbearbeitet werden. So lassen sich auch im Nachhinein kleine Fehler gut retuschieren.
Gerade für Anfänger eignet sich die digitale Fotografie. Denn für misslungene Bilder treten keine Kosten auf. Lediglich der Verschleiß der Kamera, die Stromkosten für die Aufladung des Akkus oder die Anschaffung der Batterien kosten etwas. Anfänger können so Unmengen von Aufnahmen zu Übungszwecken machen. Die Möglichkeiten der digitalen Fotografie entwickeln sich stetig weiter. In zahlreichen Technik-Blogs, wie techbloggers.de, neuerdings.com oder quelle-blog.de können begeisterte Hobby-Fotografen sich über die neusten Entwicklungen informieren, sich Tipps und Anregungen holen und sich so stetig verbessern.
Da Digitalkameras über eine Speicherkarte und nicht über einen Film verfügen, ist längeres ununterbrochenes Fotografieren möglich. Je nach Speicherkarte können problemlos mehrere hundert Bilder in Folge aufgenommen werden. Vor allem bei der Unterwasserfotografie ist dies sehr praktisch, da nicht nach höchstens 36 Bildern wieder aufgetaucht werden muss, um den Film auszutauschen.
Des Weiteren erlaubt die Motivsuche über den Bildsensor, auch einfachen Kameras, Makroaufnahmen. Ebenso können die meisten Digitalkameras zusätzlich Video- und Tonaufnahmen machen. Besonders praktisch ist es auch, dass viele digitalen Kameras durch Kabel oder durch Einsetzen der SD-Card direkt mit PCs, Tablets, Beamern, Druckern und anderen Geräten verbunden werden können. Wer einen eigenen Beamer zuhause hat, kann seinen Freunden beispielsweise die Bilder aus dem letzten Urlaub im Großformat präsentieren. Noch wirkungsvoller als auf der nackten Wand, geht das auf einer extra Leinwand.
Digitalkameras gibt es in allen Preissegmenten, sowohl für den Hobby-Knipser, als auch für den Berufsfotografen.
Nachteile der digitalen Fotografie
Die digitale Fotografie hat allerdings auch einige Nachteile gegenüber der analogen Aufnahmetechnik.
So bewirkt die kleinere Größe des Sensors, im Vergleich zum Film, dass selbst bei weit geöffneter Blende keine geringere Schärfentiefe erreicht werden kann. Vor allem bei der Porträtfotografie kann dies ein deutlicher Nachteil sein.
Da der Sensor von Digitalkameras wärmeempfindlich ist, produziert er bei hohen Temperaturen ein stärkeres Bildrauschen. Außerdem kann der Sensor durch intensive Lichteinwirkung beschädigt werden.
Sehr kleine Sensoren haben meist eine geringeren Kontrastumfang sowie eine geringere Farbtiefe, als das bei analogen Kameras der Fall ist. Auch die Bildauflösung bei Schwarz-Weiß-Aufnahmen kann meist nicht mit der von qualitativ vergleichbaren analogen Kameras mithalten.
Digitalkameras verlieren zudem in der Regel schneller an Wert, als es analoge Geräte tun. Auch die Reparaturmöglichkeiten vor Ort sind eingeschränkt. Liegt ein Defekt vor, muss die Digitalkamera meist eingeschickt werden. Digitalkameras sind schon allein aufgrund ihrer Komplexität weniger robust und anfälliger für technische Defekte.
Auch die Haltbarkeit er Speichermedien ist umstritten. Ein analoger Film oder ein entwickeltes Foto hält meist länger, als ein digitaler Datenträger.
Die optischen Sucher einiger digitaler Kameras sind qualitativ nicht hochwertig oder gar nicht vorhanden, da sie zu Gunsten von größeren Displays von den Herstellern ausgespart werden. Die Bildgestaltung bei sehr hellen Lichtverhältnissen wird dadurch erschwert.
Die große Schärfentiefe der Objektive von Kompaktdigitalkameras lässt keine zielgerichtete Festlegung von Schärfe- und Unschärfebereichen zu.
Vor- und Nachteile der analogen Fotografie
Viele schwören nach wie vor auf die analoge Fotografie, andere halten sie für umständlich und veraltet. Welche Vor- und Nachteile bietet die analoge Art des Fotografierens?
Vorteile der analogen Fotografie
Die Anschaffungskosten einer analogen Kamera sind in der Regel günstiger als die einer Digitalkamera vergleichbarer Qualität. Wer sich also eine professionelle Fotoausrüstung zulegen will, kann bei einer analogen Kamera einiges sparen. Auch sind analoge Geräte robuster und nicht so anfällig für Defekte. Sollte doch einmal etwas kaputt gehen, ist oft eine Reparatur vor Ort möglich und die Kamera muss nicht erst eingeschickt werden.
Ein weiterer großer Vorteil der analogen Fotografie ist die Qualität der Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Die Auflösung ist bei analogen Kameras in der Regel nach wie vor höher, als bei vergleichbar guten digitalen Geräten.
Auch in der Mittelformat- und der Großformatfotografie haben analoge Kameras durchaus noch ihre Daseinsberechtigung. Vor allem bei der Portraitfotografie kann bei einer Aufnahme auf Film eine geringere Schärfendichte erreicht werden. Ein großformatiges Dia auf einem Dia Projektor erzeugt auch heute noch eine größere Wirkung, als ein Digitalfoto auf einem Beamer. Es ist also vor allem das Endergebnis, das die analoge Fotografie so besonders macht. Das kann nicht am Schärfegrad gemessen werden, es ist einfach das Bild als Gesamtkunstwerk, was überzeugt.
Auch in Sachen Haltbarkeit liegt die analoge Fotografie zumindest jetzt noch vorn. Ein Schwarz-Weiß Foto kann, wenn es richtig aufbewahrt wird, problemlos mehrere Generationen überdauern. Heutige Speichermedien sind hingegen weniger langlebig.
Viele empfinden gerade den größeren Arbeitsaufwand der analogen Fotografie als einen Vorteil. Es macht nicht einfach schnell Klick und das Bild ist fertig, sondern es werden erst Blende und Film, angepasst an die jeweiligen Lichtverhältnisse, ausgewählt und dann wird auf den perfekten Moment gewartet, um das Foto zu schießen. Viele vergleichen dies mit Angeln oder Meditation. Der Prozess des Fotografierens wird entschleunigt und trägt deshalb zur Entspannung bei.
Daneben ist vor allem der Retro-Charakter der analogen Fotografie ein Grund, warum sich viele auch heute noch dafür entscheiden und die vielen Nachteile gerne in Kauf nehmen.
Nachteile der analogen Fotografie
Ein ganz klarer Nachteil der analogen Fotografie ist der Arbeitsaufwand und der Kostenfaktor, der mit ihr verbunden ist. So müssen verschiedene Filme für unterschiedliche Lichtverhältnisse gekauft werden und sollte sich das Licht während des Fotografierens ändern, muss der Film umständlich gewechselt werden. Ein einfaches Drauflosknipsen geht mit einer analogen Kamera ganz schön ins Geld, da auf einen Film maximal 36 Bilder passen. Auch kann nicht direkt überprüft werden, ob das Bild den eigenen Erwartungen entspricht. Das zeigt sich erst, wenn die Bilder später entwickelt werden. Meist ist also ein Überschuss an misslungenen Bildern vorhanden. Sie können nicht, wie bei der Digitalkamera einfach gelöscht werden.
Es gibt darüber hinaus kaum noch professionelle Fotolabore, in denen die Bilder auf Barytpapier entwickelt werden. Genauso verhält es sich mit der Negativentwicklung. Selbst in guten Fotohäusern werden die Negative meist eingescannt und dann auf das typische Fotopapier gedruckt.
Wer also an die Qualität der Entwicklung große Maßstäbe setzt, sollte sich nach Möglichkeit eine eigene Dunkelkammer einrichten. Dies ist wiederum mit hohen Kosten verbunden und nicht jeder hat ausreichend Platz dafür.
Fazit
Sowohl die analoge- als auch die digitale Fotografie haben ihre Vor- und Nachteile. Die digitale Fotografie ermöglicht es auch Leihen, hochwertige und schöne Fotos aufzunehmen und ist deshalb für jeden Hobby-Knipser sehr zu empfehlen. Aber auch im professionellen Bereich überzeugt die digitale Fotografie durch ihre zahlreichen Möglichkeiten und ihre ständige Weiterentwicklung. Digitale Fotografie ist zeitsparender, kostengünstiger und praktischer, als die analoge Fotografie und in den meisten Fällen steht sie jener in Sachen Bildqualität um nichts nach. Es ist das Gefühl und die Bildwirkung, die viele Fotografen weiterhin an die analoge Technik glauben lassen. Der Prozess der Bildentstehung und das Bild als solches, welches am Ende entwickelt wird, stehen dabei im Vordergrund. Überzeugen kann die analoge Fotografie vor allem bei Mittel- und Großformatigen Bildern sowie bei der Schwarz-Weiß Fotografie. Auch sind entwickelte Bilder langlebiger als die meisten Speichermedien für digitale Fotos. Dies kann sich mit der Zeit allerdings noch ändern.
Jeder muss für sich herausfinden, was Fotografie für ihn bedeutet und ob die digitale- oder die analoge Fotografie das Richtige für ihn ist.
Das Schöne dabei ist, die beiden Möglichkeiten schließen sich nicht gegenseitig aus. So kann zum Beispiel im Alltag eine praktische und handliche Digitalkamera genutzt werden und für spezielle Aufnahmen wird die analoge Kamera herangezogen.
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