Wie feiert man seinen 857. Geburtstag standesgemäß? Natürlich mit einer großen internationalen Party! Am 13. und 14. Juni 2015 lädt München zum Stadtgründungsfest in die Altstadt.
Oberbürgermeister Dieter Reiter eröffnet am Samstag das 857. Stadtgründungsfest um 11:10 Uhr offiziell. Mit seiner historischen Aufmachung erinnert das Stadtgründungsfest an den „Augsburger Vergleich“: Als sich Herzog Heinrich der Löwe und der Bischof von Freising am 14. Juni 1158 endlich über die Verlegung der Salzstraße einigen konnten, wurde „munichen“ zum ersten Mal urkundlich belegt. Deshalb feiert München seit 1988 seinen „Geburtstag“ jedes Jahr im Juni.
Mit dabei ist die Gemeinschaft der Narrhalla und Mitglieder der Alten Münchner Stadtwache. Böllerschützen sorgen für ein krachendes Spektakel. Bereits ab 10 Uhr spielt die Blaskappelle Kaiserschmarrn frisch und frech auf. Am ganzen Stadtgründungsfest gibt es allerlei kulinarische Schmankerl, sodass für das leibliche Wohl bestens gesorgt ist.
Das musikalisch-tänzerische Zentrum des Stadtgründungsfests ist am Marienplatz: Auf der großen Bühne wechseln sich traditionelle Blechbläser mit unkonventionellem Countrysound ab, Afro Dance trifft auf türkische Volkstänze. Am Samstag zeigen Nachwuchsmusiker und –sänger im Rahmen des „Musikalischen Klassenzimmers“, was sie zu bieten haben. Danach beginnt das „Tanzvergnügen am Marienplatz“, bei dem sich die Besucher von Lindy Hop bis Tango und Zumba auf eine ausgeprägte tänzerische Vielfalt freuen dürfen. Die Black Bottom Skiffle Group interpretiert ungewöhnliche Countrymusik und zum Abschluss gibt die Högl Fun Band schon mal einen Vorgeschmack auf die Wiesn.
Nach der Entscheidung des Stadtrats Ende Mai kommt nun nach 857 Jahren München das erste Stadtgründungsfest, an dem neben Handwerkern, Marktkaufleuten und Gastronomen auch der Wirtschaftsbereich, dem München seine Gründung verdankt, mitfeiern kann: Der Handel! Denn München wurde nicht gegründet, um eine Burg, ein Rathaus oder ein Schloss am Isarhochufer zu errichten – München war und ist bis heute das Handelszentrum Bayerns!
„Im Jahr 1156 zerstörte Herzog Heinrich der Löwe die weiter nördlich bei Föhring gelegene Zollbrücke von Bischof Otto von Freising und errichtete bei der kleinen Mönchssiedlung Munichen eine neue Brücke über die Isar. Von da an führte die damals wirtschaftlich bedeutende Salzhandelsstraße nicht mehr über Föhring, sondern über Munichen.“
Wolfgang Fischer, Geschäftsführer CityPartnerMünchen: „Von der Schützenstraße am Bahnhof über die Fußgängerzone, den Marienplatz, das Tal bis zur Maximilianstraße und vom Odeonsplatz bis zum Sendlinger Tor, gibt es in der Innenstadt heuer nicht nur das vielfältige Programm des Stadtgründungsfest, sondern viele Geschäfte haben sich – trotz der wenigen Zeit zur Vorbereitung – Aktionen und Angebote in ihren Läden einfallen lassen.“
Und für unsere Gäste von außerhalb öffnen am diesem Sonntag erstmals auch Parkhäuser wie das Parkhaus am Färbergraben, die sonst an Sonn- und Feiertagen geschlossen sind.
Wolfgang Fischer, Geschäftsführer CityPartnerMünchen: „Wir und alle Unternehmen, die mitfeiern, freuen uns auf die Premiere für München und laden die Münchnerinnen und Münchner und alle Gäste von außerhalb ein, den 857. Geburtstag unserer herrlichen Stadt mitzufeiern!“
Am Sonntag lädt die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen um die Mittagszeit zum „Gebet für ein buntes München“ ein. Danach steht das Programm „Europa tanzt“ an. Internationale und bayerische Volkstanzensembles, die alle in München beheimatet sind, zeigen ihr Können. So präsentiert der Verein Isargau einen traditionell-bayerischen Auftritt in Trachten, während die Folkloretanzgruppe Gajda authentische Balkantänze auf die Bühne bringt. Zum Abschluss sitzt man am Marienplatz noch „Ganz münchnerisch beinand“. Bei bayerischen Liedern und Couplets zeigen unter anderem Veronika von Quast oder die Wellküren die Schönheit heimatlichen Brauchtums.
Wie arbeiten eigentlich ein Goldschmied, Glaser oder Dachdecker? Wer das schon immer wissen wollte, sollte am Handwerkerdorf am Odeonsplatz vorbeischauen. Rund 20 Innungen stellen sich hier vor und gewähren Einblicke in ihre Arbeit. Wer gerade dabei ist, die Schule zu beenden, sollte ebenfalls mal zum Handwerkerdorf kommen. Denn nirgends findet man in München so viele handwerkliche Berufe auf einmal präsentiert, die man zudem gleich ausprobieren kann. Da das Handwerkerdorf 30-jähriges Jubiläum feiert, gibt es für alle Besucher eine kleine kostenlose Überraschung. Am Sonntag findet um 18 Uhr ein Wettnageln statt, bei dem sich herausstellt, welche Handwerksinnungen am besten mit Hammer und Nagel umgehen kann. Auch das musikalische Programm lässt nichts zu wünschen übrig: Von Jazz bis Rock’n’Roll und Blasmusik ist auf der Bühne einiges geboten.
Kinder langweilen sich auf dem Stadtgründungsfest mit Sicherheit nicht. Am Marienhof wartet ein Ritterlager, bei dem man das Mittelalter mit Schaukämpfen und Führungen durch die Zeltstadt erleben kann. Im Alten Hof geht es ebenfalls geschichtsträchtig zu: Hier können die jungen Leute bei jeder Menge Spiele und Mitmachaktionen erfahren, wie das Leben in München anno dazumal aussah. Bei „Wer brachte die Stadt in tiefe Not?“ dürfen kleine Detektive einen historischen Kriminalfall aus dem Jahr 1632 aufklären. Am Marienplatz macht eine Original Pferdetrambahn Halt, die über den Alten Hof, die Dienerstraße und den Hofgraben fährt. Wenn Kinder ihre Geschicklichkeit testen wollen, dann sollten sie sich am Sonntag am Kletterturm am Marienplatz versuchen oder in der Hüpfburg herumtollen.
Rund um die Wein-, Theatiner-, Residenz- und Schrammerstraße spielt das Kunsthandwerk eine zentrale Rolle. Hier zeigen über 160 Kunsthandwerker aus München ihre schönsten Arbeiten. Von Töpferwaren über Windspiele und Schmuck lässt sich hier das ein oder andere Unikat entdecken. „Gelebtes Brauchtum“ heißt es hingegen beim Trachtenmarkt in der Rosenstraße. Handspinner und Hirschhornschnitzer zeigen ihre Fingerfertigkeiten und natürlich kann man nicht nur zuschauen, sondern die Sachen auch kaufen. Am Sonntag gibt es zudem eine Schnitzeljagd durch die Münchner Altstadt und Freunde des Volkstanzes dürfen sich bei einem gepflegten Abendtanzl versuchen.
Ganz nach dem Motto „München tanzt rundumadum“ lädt das Fest zum Tanz: Mitmachen heißt es bei den Tanzkursen zur schwungvollen Münchner Francaise. Im altehrwürdigen Saal des Alten Rathauses lädt Tanzmeisterin Katharina Mayer ein, die Schritte aufzufrischen oder neu zu lernen. Dazu spielt das Münchner Salonorchester auf. In zwei Kursen am Samstag von 14-15:30 Uhr und 16-17:30 Uhr kann jeder, der Lust hat, vorbeischauen, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Hinter dem Rathaus gibt es an der Weinstraße/Ecke Landschaftsstraße an beiden Tagen einen Ort für bayerische Volksmusik – zum „Miteinander singen und tanzen“. Zu jeder vollen Stunde von 12-18 Uhr ruft die Wastl Fanderl Schule zum Mitsingen von Jodlern und Liedern auf – und zu jeder vollen halbe Stunde ist gemeinsamer Tanz angesagt. Die Musik spielen Nachwuchsensembles der Wastl Fanderl Schule und befreundete Gruppen. Am Sonntag heißt es von 14-15 Uhr „Sing ma moi a Liadl“, hier kann jedes Kind zu bayerischen Kinderliedern tanzen.
Die Atmosphäre auf dem Rindermarkt ist dagegen irisch-bayerisch geprägt. Hier teilen sich irische und bayerische Bands am Samstag und Sonntag jeweils ab 11 Uhr bis zum Festende die Bühne. So folgen auf Tir Na Nog die Band Da Rocka und da Waitler und die Fraunhofer Saitenmusik wechselt sich mit den Emerald Dancers ab. Nicht nur Musik, auch Guinness vom Fass, Stepptanz und Schuhplattler sorgen für ein interkulturelles Gemeinschaftserlebnis wie am St. Patrick’s Day…