25.07.2013, 16:38 Uhr
Ein Grund hierfür: Bergsportler in Not können per Handy schneller die Bergrettung alarmieren – und nutzen diese Möglichkeit den Angaben zufolge auch immer öfter. Ein wesentlicher Grund für den Rückgang der tödlichen Unfälle gerade im vergangenen Jahr war aber das Wetter: Skitouren- wie auch Sommersaison endeten früh. Es gab weniger Tage mit guten Bedingungen.
Die Auswertung umfasst zwar nur Mitglieder des DAV. Dieser ist allerdings mit rund einer Million Mitgliedern der weltgrößte Bergsteigerverband. Andere Statistiken etwa aus der Schweiz bestätigen laut DAV diesen Trend. Die Quote für tödlich verunglückte Mitglieder nimmt seit Beginn der Aufzeichnungen 1952 kontinuierlich ab. Während damals 43 Mitglieder in den Bergen ums Leben kamen, waren es im vergangenen Jahr nur 28. Dabei hat sich die Zahl der Mitglieder verzehnfacht.
«Es gibt keine alarmierende Gesamtsituation bei den Bergunfällen», sagte DAV-Geschäftsbereichsleiter Bergsport, Wolfgang Wabel. «Der Bergsport ist und bleibt gesund.» Er sieht einen Grund für den Rückgang der Unfallzahlen auch in der Ausbildung durch den DAV, mehrere tausend Kurse und Touren gibt es jährlich.
Fast ein Drittel der 770 Unfallmeldungen kamen 2012 von Wanderern. Bei ihnen gab es mit elf Toten auch die größte Zahl der Todesfälle. Wandern ist zwar an sich eher ungefährlich – aber die Gruppe der Wanderer ist die größte unter den Bergsportlern. Die Hälfte der verunglückten Wanderer stürzten laut DAV, jeder fünfte hatte ein körperliches Problem wie Herz-Kreislaufbeschwerden – und ebenfalls jeder fünfte kam nicht mehr vor und zurück und musste deshalb gerettet werden.
Diese sogenannte Blockierung nehme zu. Teils verirrten sich die Menschen, seien erschöpft – oder technisch überfordert. Das passiere vor allem beim Alpinklettern – und auf Klettersteigen. Mehr als ein Drittel und damit der Hauptteil der Notrufe (37 Prozent) kommen von Klettersteiggehern, die nicht mehr vor und zurück kommen. Gerade dort machen die steigenden Unfallzahlen dem DAV weiter Sorgen. Denn Klettersteige liegen weiter im Trend. Gerade hier überschätzten sich die Menschen angesichts der gut ausgebauten Routen leicht – und sind am Ende den Anforderungen nicht gewachsen.
dpa-infocom / ms