11.05.2017

Alle guten Dinge sind drei: Weiterer Nachwuchs bei den Orang-Utans

Während die Orang-Utan-Buben Quentin und Quinn, beide geboren im Herbst 2016, immer aufgeweckter und aktiver werden und im Alleingang die Anlage der Orang-Utans erkunden, muss man bei Sitti noch sehr genau hinsehen, um das kleine Baby zu entdecken. Zwar sitzt Sitti, die bekannt dafür ist, dass sie gerne den Kontakt zu den Besuchern sucht, nach wie vor noch oft ganz nah an der Scheibe, doch weiß sie auch, ihr kleines Baby unter ihrem dichten Fell vor neugierigen Blicken zu verstecken. Seit etwas mehr als zwei Wochen ist nun auch die dritte Orang-Utan-Dame im Tierpark Hellabrunn wieder Mama eines gesunden Jungtieres. Während sich Matra neben ihrem eigenen Sohn Quentin auch der Aufzucht von Jahes Sohn Quinn angenommen hat, kümmert sich Sitti bisher rührend und routiniert um ihr Baby, das vermutlich ein Mädchen ist. Oft an ihrer Seite: Ihre achtjährige Tochter Isalie.

Bild: Daniela Hierl

Ähnlich wie Jolie, die stets ihre Mama Matra bei der Erziehung der beiden Jungs aufmerksam beobachtet, ist auch Isalie sehr interessiert an ihrem kleinen Geschwisterchen. Die beiden Mädchen der Orang-Utan-Gruppe sind mit sieben und acht Jahren noch jung und können von Matra und Sitti viel in Sachen Kindererziehung lernen.

Orang-Utans im Tierpark Hellabrunn

Tierpark-Direktor Rasem Baban freut sich über den dreifachen Nachwuchs bei den Menschenaffen: „Es ist schön zu beobachten, wie sorgsam sich die beiden Mütter um ihren Nachwuchs kümmern und auch die anderen Orang-Utan-Damen beobachten aufmerksam die Aufzucht der Kleinen. In ein paar Monaten, wenn die Tiere etwas größer sind, wird ganz schön was los sein in der Orang-Utan-Anlage!“

Die ersten Lebenswochen sind bei Orang-Utans wegen einer möglichen Infektionsgefahr noch recht kritisch. „Wir sind jedoch zuversichtlich, dass sich auch das jüngste Mitglied der Hellabrunner Orang-Utan-Familie gut entwickeln wird“, so die zuständige Kuratorin Beatrix Köhler.

Einen Namen hat Brunos jüngste Tochter noch nicht. Im Rahmen einer Jungtier-Patenschaft darf der Pate oder die Patin den Namen des kleinen Orang-Utans bestimmen. Damit wird nicht nur der Tierpark bei der Pflege und Versorgung der Tiere unterstützt, mit einer Patenschaft engagiert man sich auch nachhaltig für den Artenschutz.

Von der Weltnaturschutzunion IUCN werden Orang-Utans als „vom Aussterben bedroht“ („critically endangered“) gelistet. Nur noch etwa 14.000 Tiere leben in ihrem natürlichen Lebensraum. Sumatra-Orang-Utans sind nur auf der gleichnamigen indonesischen Insel beheimatet und leiden in diesem ohnehin eingeschränkten Gebiet stark am Verlust von Lebensraum. In Indonesien werden großflächig Gebiete abgeholzt, um Holz für die Papierproduktion zu gewinnen und Palmen zur Produktion von Palmöl anzupflanzen.

Seit vielen Jahren unterstützt der Tierpark Hellabrunn ein Projekt der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) in Bukit Tigapuluh auf Sumatra. Kern des Projektes ist die Auswilderung von Sumatra-Orang-Utans in ihren natürlichen Lebensraum. Mit verschiedenen Initiativen fördert die ZGF zudem eine umweltverträgliche wirtschaftliche Landwirtschaft, die es den Volksgruppen um den Nationalpark herum ermöglicht, einen wirtschaftlichen Fortschritt im Einklang mit der Natur zu erreichen.


Aufmacherfoto Tierpark Hellabrunn / Fotograf Michael Thomas

Zur Übersicht

Auch interessant