Bild: Matthias Balk
17.09.2020

Kein Alkohol auf der Theresienwiese: Wiesn-Partys sollen verhindert werden

Alkoholverbot auch auf der Theresienwiese

Jetzt ist’s offiziell: Um Feierei am geplanten Wiesn-Anstich zu verhindern, gilt am Samstag auf der Theresienwiese von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr früh am Sonntag ein Alkoholverbot. Ursprünglich war sogar ein Betretungsverbot für die Theresienwiese angedacht, dazu wird es allerdings nicht kommen. Außerdem gelten auch dieses Wochenende an den Hotspots Baldeplatz, Gärtnerplatz, Gerner Brücke, Wedekindplatz sowie an den Isarauen zwischen Reichenbachbrücke und Wittelsbacherbrücke. An diesen Orten darf wieder von Freitagabend 21 Uhr bis 6 Uhr früh am Sonntag kein Alkohol mehr „to go“ verkauft werden. Ab 23 Uhr darf dort auch kein Alkohol mehr getrunken werden. 

„Es hat sich immer wieder gezeigt, dass Abstände gerade unter Alkoholeinfluss nicht mehr eingehalten werden. Ich will vermeiden, dass die Wiesn-Partys dort zum neuen Corona-Hotspot werden, zum Schutz aller Münchnerinnen und Münchner.“

OB Reiter

Zuvor hatten sich in den sozialen Netzwerken zahlreiche Menschen dazu verabredet, gemeinsam am 19. September – dem Tag, an dem die Wiesn gestartet wäre – zu feiern. Am Samstag werden auf der Theresienwiese zudem drei  Demonstrationen stattfinden, für die ebenfalls das Alkoholverbot gilt.

Bereits am vergangenen Wochenende war Alkohol nachts an Feierorten im Freien verboten, etwa in Teilen der Isarauen oder am Gärtnerplatz. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mindestens 150 Euro zahlen, wenn Geschäfte trotzdem Alkohol verkaufen, müssen diese mindestens 500 Euro Strafe zahlen.

Was ist mit den Schulen, wenn die Infektionszahlen weiter steigen?

Auch bei einer Inzidenzzahl über 50 sollen Schulen und Kitas trotzdem nicht automatisch  schließen oder in den Blockunterricht wechseln. Stattdessen will Reiter den Familien zuliebe den Schul- und Kitabetrieb so gut es geht weiter aufrecht erhalten und weiter mit Augenmaß vorgehen. Entscheidend dafür, ob es zu Schulschließungen kommt, könnte dann auch sein, wie gut sich die Infektionsketten nachvollziehen lassen.

Um lokale Ausbruchsereignisse rechtzeitig eindämmen zu können, wurde für die 7-Tage-Inzidenz ein Schwellenwert von 50 festgelegt. In einigen Regionen gelten deshalb bereits jetzt wieder strengere Regeln für private Treffen und die Öffnungszeiten von Bars und Restaurants.

Reiter weist Vorwürfe zu Corona-Demo von sich

Am vergangenen Wochenende haben zehntausende Menschen auf der Theresienwiese gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert – ohne Masken und ohne Abstand. Vorwürfe, wie die Stadt so eine Demo zulassen konnte, hat der Oberbürgermeister entschieden von sich gewiesen. Er habe alles daran gesetzt, die Teilnehmerzahl so gut es geht zu begrenzen.

„Auch ich halte das Recht auf Versammlungsfreiheit für ein hohes Gut, ebenso wie das Recht auf freie Meinungsäußerung. Aber ich habe nicht nachvollziehen können, warum der BayVGH (…) noch immer davon ausgegangen ist, dass sich die Demonstranten an die Auflagen halten würden. (…) Dieses Verhalten ist nicht nur zynisch, sondern gefährdet unser öffentliches Leben – nicht zuletzt den Schul- und Kitabetrieb – und ist allem voran eine Gefahr für die Gesundheit anderer.“

Oberbürgermeister Dieter Reiter

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