07.08.2014

Aliens oder einfach erklärt? Der Kornkreis am Ammersee

07.08.2014, 13:20 Uhr

Kornkreise halten seit Jahrhunderten Menschen in Atem. Der erste Kornkreis wurde 1590 in Frankreich schriftlich erwähnt. Damals wurde einer Gruppe Männern und Frauen zur Last gelegt, am 24. Juli 1590 in einem Kreistanz bockshufige Wesen angerufen zu haben. Der Kornkreis wurde damals vom Richter mit Zeugen besichtigt.

Seither tauchen immer wieder, wie von Geisterhand, meist über Nacht, komplizierte, riesige Gebilde in Getreidefeldern auf. Zwischen 150 und 300 Kornkreise werden jährlich gemeldet, meist aus Südengland. In Deutschland sind es etwa ein Viertel der Fälle. Viele Menschen glauben daran, dass dieses Kornkreise durch ausserirdische Lebensformen geschaffen werden. Tatsächlich gibt es zahlreiche Theorien über die Entstehung von Kornfeldern.

Erklärungsversuche:

Wirbelwinde:

Die erste Erklärungstheorie stammt von einem Engländer aus dem 17. Jahrhundert. Er machte herabstürzende Luftwirbel, also kleine stabile Wirbelstürme für die Kornkreise verantwortlich. Als aber sehr viel kompliziertere Gebilde auftauchten, wurde diese Theorie verworfen, da Wirbelwinde nur einfache kreisförmige Strukturen verursachen könnten.

Pilze:

Manche Pilze bilden im Boden ein Pilzgeflecht, das weit reichen kann. Dieses könnte die darüber wachsenden Pflanzen dazu bringen sich zu „verformen“, in „Kreise zu legen“. Einen Nachweis gibt es allerdings bis heute nicht.

Brunftringe:


Unter Jägern kennt man die sogenannten „Brunftringe“, oft auch Hexenringe genannt. Darunter versteht man kreisförmige Stellen in Feldern und Wiesn, die die Tiere während der Brunft niedertrampeln, wenn sich der Rehbock um das Weibchen herumtreibt. Auch diese Theorie ist angesichts der geometrisch aufwendigen Formen der Kornkreise nicht haltbar.

Auch dieser Kornkreis zieht jede Menge Besuche an.

Entstehung durch Menschenhand:

Die einzige nachgewiesene Form der Entstehung der Kornkreise ist die von Menschenhand. Man steckt einen Stock in die Erde, bindet ein Seil daran, läuft mit dem straff gespannten Seil Kreise und trampelt die Halme um. Oder man walzt mit kleinen Baumstämmen Halme nieder. In vielen Getreidefeldern mit Kornkreisen sind schon vorher Traktorspuren nachgewiesen worden, über die ein Mensch in das Zentrum des Kornfelds gelangen kann, ohne weitere Halme abzuknicken.

Der Aufwand ist relativ hoch, bedarf es doch mehrerer Personen und vorher einer ganz genauen Planung. Möglich aber ist es. In vielen Fällen wurde bekannt, dass die Kornkreise von Menschenhand kreiert und die Standorte der Kreise genau geplant wurden (Autobahnabfahrten, gut einsehbare Talsenken), um Schaulustige anzulocken. Manchen Arbeiten waren auch mit den Besitzern der Felder abgesprochen. Das passiert immer wieder, denn auch wenn der Besitzer des Feldes behauptet der Kreis sei „wirklich von Ausserirdischen gemacht worden“, ist das nicht strafbar.

Kornkreisforscher versuchen zwar seit Jahren einen Beweis für die Existenz „echter ausserirdischer Kornkreise“ zu finden, sind aber bisher kläglich gescheitert. Die Wahrheit liegt in diesem Fall wohl doch viel näher und nicht irgendwo da draußen…

sts/ms, Luftbild: DPA

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