Bild: Peter Kneffel
"Kühe können keine Windel anziehen!" 02.08.2022

Aiwanger beendet Kuhfladen-Streit von Pähl

Medienrummel auf der Kuhwiese: Vor laufenden Kameras hat Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, selbst Sohn eines Landwirts, am Montag in Pähl im Landkreis Weilheim-Schongau einem Landwirt 130 Euro überreicht – die Höhe eines Bußgelds mit Gebühren, das der Bauer zahlen soll, weil seine Kühe auf der Straße zu viele Fladen hinterlassen hatten. Ein Anwohner hatte sich beschwert.

Geld von Aiwangers privatem Konto

Schön verpackt und gut sichtbar in einer Klarsichthülle hatte Aiwanger das Geld – aus eigener Tasche, wie er betont – für die Übergabe verpackt.

Es führt deutlich zu weit, wenn Bauern zur Kasse gebeten werden, weil ihre Kühe auf dem Weg zur Weide Hinterlassenschaften produzieren. Er gebe ein klares Bekenntnis für Weidetierhaltung ab. Wenn die Gemeinde den Bußgeldbescheid zurücknimmt, geht das Geld als Spende an den örtlichen Kindergarten. Ich kann die Kühe halt nicht mit dem Hubschrauber auf die Weide fliegen und ihnen auch keine Windel anlegen. Das passiert eben, dass die Kuh auf die Straße scheißt, sagte der Minister dem „Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt“.

Pähls Bürgermeister Werner Grünbauer war allerdings nicht zu dem Termin geladen. Grünbauer, selbst Landwirt, hatte vergangene Woche erläutert, dass keineswegs jede Verschmutzung der Straße zu einem Bescheid führe. Hier aber sei das Maß „klar und deutlich“ überschritten gewesen. Das Landratsamt, bei dem sich der Anwohner beschwert hatte, habe die Gemeinde zum Handeln aufgefordert.

Laufstall soll Abhilfe schaffen

Inzwischen ist die Ursache des Streits, der sich dem Vernehmen nach geraume Zeit hinzog, nicht mehr vorhanden. Der Bauer hat einen Laufstall gebaut. Seit vergangenem Mittwoch treibe er seine Kühe nicht mehr über die Straße auf die Weide.

 

 

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