Die Kraftstoffpreise an Autobahn-Tankstellen in Bayern sind nach Einschätzung des ADAC unverhältnismäßig hoch. Ein bundesweiter Preisvergleich des ADAC ergab, dass Autofahrer an diesen Tankstellen mit einem Aufschlag von bis zu 40 Cent pro Liter rechnen müssen. Alexander Kreipl, verkehrs- und umweltpolitischer Sprecher des ADAC Südbayern erklärte, dass der Preisunterschied zu den Tankstellen abseits der Autobahn in Bayern besonders groß sei.
Der ADAC räumt den Betreibern der Autobahn-Tankstellen zwar höhere Preise ein, jedoch bezeichnet Kreipl den festgestellten Aufschlag als „unverhältnismäßig“. Die Stichproben des ADAC im April und Mai dieses Jahres zeigen, dass ein Aufschlag von rund 40 Cent pro Liter „nicht zu rechtfertigen“ sei. Kreipl empfiehlt daher den Autofahrern, vor Beginn ihrer Reise vollzutanken und bei längeren Fahrten rechtzeitig von der Autobahn abzufahren, um günstigere Tankstellen zu nutzen.
Besonders tief in die Tasche greifen müssen Autofahrer an den Autobahn-Tankstellen in Bayern. Laut ADAC Südbayern liegen die Aufschläge im Vergleich zu den Tankstellen neben den Schnellstraßen bei 15 bis 28 Prozent. Für Diesel bedeutet dies eine Preisdifferenz von 24,7 bis 46,1 Cent pro Liter, während sie bei Super E10 zwischen 32,4 und 46,4 Cent pro Liter liegt.
Die höchsten Preisaufschläge wurden an den Tankstellen der A3 Würzburg-Süd, A8 Holzkirchen-Süd und A3 Bayerischer Wald-Süd festgestellt. Im Testzeitraum mussten Autofahrer dort beim Diesel zwischen 42,1 und 46,1 Cent pro Liter mehr bezahlen, und bei Super E10 betrug die Differenz zwischen 39,3 und 46,4 Cent pro Liter.
Kreipl rät Autofahrern, sich vorab über alternative Tankmöglichkeiten im Internet zu informieren. Diese liegen oft nur wenige Fahrminuten von der Autobahn entfernt und können erhebliche Einsparungen ermöglichen. Bei einer 50-Liter-Tankfüllung lassen sich so etwa 20 Euro sparen.