Portrait Camperfamilie
22.05.2015

Achtung Urlauber: Verkehrssünden und Bußgeld im Ausland

Norwegen hat im europäischen Vergleich die höchsten Gebühren für zu schnelles Fahren (ab 420 Euro) sowie Rotlicht- und Überholverstöße (600 Euro). Teuer ist häufig auch das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung: Während ein solches Vergehen in Lettland mit 15 Euro geahndet wird, sind in Italien 160 Euro, in Dänemark 200 Euro und in den Niederlanden 230 Euro fällig. Um Reisenden eine Übersicht über die Kosten von Verkehrsverstößen im Ausland zu geben, hat der ADAC die Wichtigsten in einer Tabelle zusammengestellt.

Weit drastischer Folgen als ein hohes Bußgeld haben Fahrten unter Alkoholeinfluss etwa in Italien und Dänemark. Wer auf italienischen Straßen mit mindestens 1,5 Promille im Blut erwischt wird, dem droht die Enteignung des Fahrzeugs, sofern Fahrer und Eigentümer identisch sind. Dänemark hat eine ähnliche Regelung ab 2,0 Promille. Freiheitsstrafen für Alkoholfahrten drohen unter anderem in Schweden (ein Monat bei 1,0 Promille) und Spanien (drei Monate ab 1,2 Promille).

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Bereits seit 2010 können Verkehrsverstöße die im EU-Ausland begangen werden in Deutschland vollstreckt, also eingetrieben werden. Um verkehrssicherheitsrelevante Verstöße wie Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlicht-, Überhol- und Handyverstöße effektiver und schneller verfolgen zu können, hilft der vor kurzem optimierte Halterdatenaustausch innerhalb der EU. Für Verkehrsverstöße die im Ausland begangen werden, gibt es keine Punkte in Flensburg. Auch ein von einer ausländischen Behörde ausgesprochenes Fahrverbot wirkt sich grundsätzlich nicht auf die Fahrberechtigung in Deutschland aus.

In Österreich gilt nach langen Protesten von Anwohnern der vielbefahrenen Durchgangsstrecken eine Sonderregelung, die teuer werden kann:

Auf einigen Abschnitten der Inntalautobahn (A12) gilt nun ein generelles Tempolimit von 100 km/h, so zum Beispiel auf den A12-Strecken Kufstein–Zirl und Imst–Landeck, aber auch auf der Brennerautobahn A13 zwischen Innsbruck und der Mautstelle Schönberg.

Verstöße gegen die Geschwindigkeitsbegrenzung sind sehr teuer – wer etwa um 30 km/h zu schnell unterwegs ist, kann mit einer Verwarnung von bis zu 2180 Euro bestraft werden.

Warum? Das Bußgeld berechnet sich nicht, wie sonst üblich, nach der Straßenverkehrsordnung, sondern dem Immissionsschutzgesetz Luft (IG Luft) – und dies sieht wesentlich höhere Strafen vor. Hauptziel des Tempolimits ist die Verbesserung der Luftqualität.

Eine Zusammenstellung über die Regeln in den Urlaubsländern finden Sie hier: Andere Länder, andere Verkehrsregeln?


Und falls es Sie noch auf dem Weg zur Grenze erwischen sollte: Der Bußgeldrechner verrät Ihnen, was vermutlich auf Sie zukommen wird.


Bereitgestellt von bussgeldrechner.org


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