Betroffen sind die Kindergärten, Kinderkrippen, Tagesheime und Horte. Der Streikaufruf beschränkt sich auf einen Tag. Streikbedingt werden auch Einrichtungen geschlossen bleiben. Die Gewerkschaft ver.di empfiehlt den Eltern direkt in der Einrichtung nachzufragen, ob am kommenden Dienstag mit einer Schließung zu rechnen ist.
„Ziel des Streiks ist es, die öffentlichen Arbeitgeber, dazu zu bewegen, in der 3. Ver- handlungsrunde am 28./29. April 2016 ein faires Angebot vorzulegen, das dann auch zu einer Einigung führt“, so Heinrich Birner, ver.di-Geschäftsführer in München.
ver.di fordert eine Einkommenserhöhung von 6 %, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Arbeitgeber haben bislang nur eine Einkommenserhöhung ab 1. Juni 2016 von 1 % und ab 1. Juni 2017 von 2 % angeboten. Das bedeutet im Kalenderjahr 2016 einen realen Einkommenszuwachs von 0,58 % und 2017von 1,17 %.
2015 ist die Gewerkschaft ver.di angetreten, die Berufe im Sozial- und Erziehungs- dienst aufzuwerten. Neben der besseren Bezahlung war auch die gesellschaftliche Anerkennung dieser wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben das Ziel. „Die kommunalen Arbeitgeber haben sich aber quer gestellt, so dass wir letztes Jahr zwar einen ersten wichtigen Schritt in Richtung Aufwertung der sozialen und erzieherischen Berufe durchsetzen konnten“, so Merle Pisarz, ver.di-Sekretärin in München. „Die gesellschaftliche Auseinandersetzung um die Aufwertung wird aber weitergehen.“
Hohe Unzufriedenheit gibt es insbesondere auch bei den Kinderpflegerinnen der Landeshauptstadt München. Sie sind von der freiwilligen Arbeitsmarktzulage, die der Stadtrat in Höhe von 200 Euro beschlossen hat, ausgenommen. Die Begründung dafür ist, dass der Beruf der Kinderpflegerinnen kein Mangelberuf sei. Dazu Heinrich Birner: „Ich sehe beim Thema Arbeitsmarktzulage Handlungsbedarf für den Stadtrat. Die unterschiedliche Behandlung von Beschäftigten, die im gleichen Team arbeiten, muss überwunden werden.“