Die ersten Schüler kehren an Bayerns Schulen zurück: Zum 1. Februar starten die Abschlussklassen an Gymnasien sowie FOS und BOS mit dem Wechselunterricht in geteilten Klassen. Wie ein Sprecher des Kultusministeriums sagte, gehören dazu auch Schülerinnen und Schüler anderer Schulformen, die vor der Abitur- beziehungsweise Fachabiturprüfung stehen – etwa an den Abendgymnasien. Laut Kultusminister Piazolo sollen damit etwa 2,3 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in den Präsenzunterricht zurückkehren.
Auch diejenigen in den beruflichen Schulen, bei denen noch vor Ostern die Abschluss- oder Kammerprüfungen anstehen, dürfen ab Februar wieder abwechselnd am heimischen Schreibtisch und im Klassenzimmer lernen. Die übrigen Klassen sollen nach aktuellem Stand Mitte Februar in die Schulgebäude zurückkommen.
„Es ist das Ziel, am 15. Februar wieder deutlich mehr Schülerinnen und Schüler in die Klassen zu bringen.“
Kultusminister Piazolo
Im Fokus stehen dabei die jüngeren Schüler, bei denen die Betreuung zu Hause besonders intensiv sei. Piazolo wisse aus vielen Gesprächen, dass sich die Schulfamilie nach einer belastbaren Perspektive, nach Planungssicherheit, nach der Rückkehr zur Normalität sehne. Leider lasse das Infektionsgeschehen derzeit keinen Präsenzunterricht für alle zu. In den nächsten Tagen und Wochen soll es noch einmal Beratungen mit den Ministerpräsidenten und Kultusministern geben. Abhängig vom Infektionsgeschehen wird dann entschieden, ob und wann noch mehr Schüler an die Schulen zurückkehren können.
Für die Rückkehrer gelten die Abstandsregeln und eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer. Der vorzeitige Start der Abschlussklassen war zwar vergangene Woche bereits angekündigt worden, stand aber zunächst unter dem Vorbehalt des Infektionsgeschehens. Nachdem die Zahlen im Lockdown weiter nach unten gingen, gab das Kultusministerium endgültig grünes Licht für den Wechselunterricht.
So gut der Distanzunterricht auch sein mag, er könne Präsenzunterricht nie gleichwertig ersetzen, da es auch um soziale Kontakte der Kinder gehe. Damit im Distanzunterricht kein Kind „verloren geht“, sei der persönliche Kontakt von Lehrern und Schülern unverzichtbar.
Auch regelmäßiges Feedback der Lehrer für erledigte Aufgaben sowie ihre regelmäßige Erreichbarkeit seien wichtig.
„Nicht alle Kinder haben die gleichen Voraussetzungen, und wir müssen dafür sorgen, dass deshalb die Schulen die gleichen Standards gewährleisten.“
Michael Piazolo