Die Münchner Christkindl-Trambahn feiert dieses Jahr ihr 30jähriges Jubiläum. Die MVG wollte die Sonderfahrten wegen Personalmangel und Fahrzeugengpässen einmal wieder ausfallen lassen, Oberbürgermeister Reiter hat deshalb nun die MVG zur Durchführung verpflichtet.
Mit einer Idee trat Andreas Nagel, der 2017 verstorbene Gründer der Aktion Münchner Fahrgäste, an die Münchner Stadtverwaltung heran: In der Adventszeit sollte eine Trambahn mit Glühwein und Lebkuchen durch die Landeshauptstadt rollen. Nur die Presse und der Rundfunk nahmen diesen Vorschlag mit Begeisterung auf. Zwei lange Jahre blieb es ein gutgemeinter Vorschlag. Aber ein Schreiben vom 25. Oktober 1994 an Oberbürgermeister Christian Ude brachte Bewegung in das Vorhaben – und am 22. November 1994 bekundete der damalige Werkbereich Verkehr der Stadtwerke München ein Interesse an dem Vorhaben (die MVG gab es damals noch nicht).
Die erste Fahrt der Christkindl-Trambahn fand am 26. November 1994 statt. Zwischen der ersten telefonischen Zusage und dem Ereignis lag nur eine gute Woche. Es gab keine Erfahrungen mit solchen Veranstaltungen und keine Genehmigungen. Aber sowohl MVV, das Kreisverwaltungsreferat und die Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe zogen an einem Strang – und die erste Fahrt im festlich geschmückten Wagen fand pünktlich um 11:00 Uhr statt. Die Münchner und ihre Gäste waren von der Christkindl-Trambahn begeistert. In ruhiger und friedlicher Weihnachtsstimmung zog die Bahn ihre Kreise durch die Stadt. Der Fahrer, der Schaffner und die anderen Mitarbeiter waren damals alle ehrenamtlich tätig. Die Mitfahrt war kostenlos.
Ab 2000 wollte die MVG die Christkindl-Sonderfahrten als „rollenden Weihnachtsmarkt“ selbst durchführen, die ehrenamtliche Christkindl-Trambahn musste im Depot bleiben. Erst nach einer Schamfrist kehrte die MVG zum Namen „Christkindl-Tram“ zurück.