Kaum zu glauben, aber es stimmt: Im Luise-Kiesselbach-Tunnel in München sind ab dem 4. April 30 Blitzer scharf geschalten.
Rückblick: Am 25. Juli 2015 wurde der Tunnel am Luise-Kiesselbach-Platz in München feierlich eröffnet und gilt seither als modernster und sicherster Tunnel Deutschlands. Schon damals hagelte es harsche Kritik an den vielen Blitzern, die dort installiert wurden. Dennoch sind nach einer 8-monatigen Testphase ab heute 30 Blitzer im Dauereinsatz.
Damit ist der Mittlere Ring, der in 28 km Länge um den innerstädtischen Bereich der Stadt herumführt, Deutschlands Blitzmeile Nr. 1 und ist mit insgesamt rund 60 Blitzern ausgestattet. In keiner anderen Stadt wird auf einer Straße so häufig „scharf“ auf Autofahrer geschossen wie in München. Und das, obwohl der Mittlere Ring keineswegs die Unfallstrecke Nr. 1 in München ist. Aber: Es ist eine Hauptverkehrsader, auf der sich vor allem auch der Pendlerverkehr bündelt und täglich hunderttausende Autofahrer unterwegs sind.
Der Verein Mobil in Deutschland e.V.: Blitzer dürfen nur einen einzigen Zweck haben: Sie müssen der Sicherheit dienen und vor Unfällen schützen. Sie müssen vor allem dort installiert werden, wo nachweislich viel passiert. Darum geht es aber offensichtlich schon lange nicht mehr. „Der Blitzer-Irrsinn geht also weiter“, so Dr. Michael Haberland, Präsident von Mobil in Deutschland e.V. „Wenn Tunnel neuester Bauart ohne Blitzer nicht sicher sind, dann dürfen sie dem Verkehr auch nicht übergeben werden. Ist dem nicht so, dann hat das Aufstellen von Blitzern nur einen einzigen Zweck: Sie dienen der Geldeinnahme oder wie die meisten Autofahrer es formulieren: Es ist reine Abzocke. Wir fordern die Staatsregierung auf, diesen „Generalverdacht gegen Autofahrer“ sein zulassen und diese Massenüberwachung wieder zu deinstallieren.“
Damit ist der Mittlere Ring in München jetzt bundesweit die Blitzmeile Nr. 1. Die Jagd ist also eröffnet…