Circa 90 Typisierungsaktionen organisiert die Stiftung Aktion Knochenmarkspende (AKB) jedes Jahr in Bayern. In den vergangenen 25 Jahren konnte so schon für nahezu 4.500 Patienten ein passender Stammzellspender gefunden werden. „Das sind viele, aber es könnten noch viel mehr Patienten die Chance auf ein neues Leben erhalten“, erklärt Dr. Hans Knabe, Gründer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung AKB. „Viele Leute haben bisher weder etwas von dem Thema ‘Stammzellspende’ noch etwas von einer ‘Typisierungsaktion’ gehört“, erklärt er. „Das Thema Organspende ist in aller Munde, die Stammzellspende ist oft nur bei Betroffenen und ihren Angehörigen bekannt“, stellt Dr. Knabe fest. Um das zu ändern, hat er zusammen mit dem Blutspendedienst des BRK, der Krankenkasse DAK-Gesundheit, dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK), den bayerischen Gesundheitsämtern, dem Bayerischen Hausärzteverband, der Leukämiehilfe München e.V. und mit der Unterstützung von Radio Arabella und dem Medienhaus Münchner Merkur /TZ eine beeindruckende Aktion geplant: Die größte Typisierungsaktion Bayerns!
Termin: Am 22. Mai 2019 von 10:00 Uhr – 14:00 Uhr
Wer: Gesunde Personen zwischen 17 und 45 Jahren
Adresse: Im Pressehaus Münchner Merkur /TZ Bayerstraße,
Paul-Heyse-Straße 2-4, 80336 München
Am 22. Mai 2019 wird ganz Bayern dazu aufgerufen, sich im Kampf gegen Blutkrebs zu engagieren. Die Stiftung AKB appelliert gemeinsam mit ihren Unterstützern an alle gesunden Bürger zwischen 17 und 45 Jahren: Lassen Sie sich typisieren! Für die Typisierung gibt es drei Möglichkeiten: Holen Sie sich entweder gratis an einem der teilnehmenden Orte in Bayern ein Lebensretterset (Karte mit allen Standorten dazu gibt es auf der Aktionsseite www.bayern-gegen-leukaemie.de), bestellen Sie sich auf der Seite www.akb.de kostenlos ein Lebensretterset nach Hause oder lassen Sie sich als Blutspender beim BRK bei einem der Blutspendetermine direkt auch als Stammzellspender typisieren.
Unternehmen, Geschäfte, Ärzte und Behörden sind aufgerufen mitzumachen!
Egal, ob Apotheke, Hausarzt, Sportverein, Konzern oder Einzelhandel: Auf der Website des Aktionstages www.bayern-gegen-leukaemie.de können sich alle Interessierten als “Verteilerstelle” registrieren und einen Aufsteller mit Lebensrettersets bestellen. Jeder dieser Multiplikatoren wird auf der großen Landkarte des Aktionstages “Bayern gegen Leukämie” mit einem Fähnchen als Verteilerstelle registriert. Dr. Knabe ist zuversichtlich: “Wir wollen die Zahl der teilnehmenden Stellen dieses Jahr deutlich erhöhen. Letztes Jahr haben 200 Stellen mitgemacht. Wir würden uns wünschen, dass sich dieses Jahr noch mehr Institutionen anschließen, Leben zu retten”, hofft Dr. Knabe.
Wie kann ich als normaler Bürger mitmachen?
Alle gesunden Frauen und Männer zwischen 17 und 45 Jahren sind eingeladen, sich über www.akb.de ein sogenanntes Lebensretterset zu bestellen. Dieses enthält zwei Mundschleimhauttupfer sowie ein Blutröhrchen, mit dem man sich entweder beim Hausarzt per Blutabnahme oder zu Hause per Wangenabstrich typisieren lassen kann. „Die Methode des Blutabnehmens ist effektiver als der Wangenabstrich mit Wattestäbchen“, erklärt Dr. Knabe. „Bei der Blutabnahme können wichtige Werte bestimmt werden, die man bei der Typisierung per Wangenabstrich im Fall eines Matches zwischen Spender und Patient ohnehin nachholen muss“, fügt er hinzu. Deswegen sollten sich alle, die sich registrieren lassen wollen, am besten beim Hausarzt Blut abnehmen lassen. Die Proben werden einfach wieder in dem Set an die AKB zurückgeschickt. Die Typisierung dauert gerade mal 5 Minuten und ist den Aufwand auf alle Fälle wert: Schließlich kann man damit ein Menschenleben retten!
Warum spielen gerade die Hausärzte für den Aktionstag eine entscheidende Rolle?
Am Aktionstag setzt die Stiftung AKB auf die Unterstützung der bayerischen Hausärzte. Auch sie haben die Möglichkeit, sich als Verteilerstelle zu registrieren und ein Zehnerpack der Lebensrettersets zu bestellen, um ihre Patienten über das Thema aufzuklären und die Sets zu verteilen. „Wir haben die Aufgabe, unsere Patienten vor gefährlichen Krankheitsverläufen zu schützen. Mit einer Typisierung werden wir genau dem gerecht. Gesunde Spender können schwer kranken Patienten mit Leukämie oder einer anderen Krankheit des blutbildenden Systems helfen“, erklärt der Münchner Hausarzt Dr. Aurel Rambeck, Mitglied des Bayerischen Hausärzteverbandes. Er und seine Frau sind im Kampf gegen Blutkrebs sehr engagiert und haben die Sets bereits in ihrer Praxis stehen. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, dafür zu kämpfen, dass sich mehr gesunde Menschen typisieren lassen und die Aufklärung über die Stammzellspende präsenter in unserer Gesellschaft wird. Wir tun das, um mehr Menschenleben zu retten“, bestätigt er.
Was passiert nach der Registrierung?
Jeder Registrierte bleibt bis zu seinem vollendeten 60. Lebensjahr in der Stammzellspenderdatei der Stiftung AKB. Diese ist mit dem weltweiten Spenderregister vernetzt. Wenn die Gewebemerkmale eines Spenders mit denen eines Patienten übereinstimmen und er in die engere Auswahl kommt, folgen einige weitere Untersuchungen zur Spendertauglichkeit. Wird dieser Spender dann tatsächlich zur Stammzellspende angefordert, schließt sich eine gründliche medizinische Voruntersuchung und eine detaillierte persönliche Aufklärung an. „Die Aufklärung über die Stammzellspende ist sehr wichtig. Es gibt keinen Grund, warum man vor einer Stammzellspende Angst haben müsste. Schließlich werden nur Stammzellen aus dem Blut oder dem Beckenkamm entnommen und nicht aus dem Rückenmark, wie es immer noch viele annehmen”, erklärt Dr. Rambeck. „Wie so oft, haben viele Menschen Angst vor dem Unbekannten. Aber genau deswegen möchten wir ja aufklären und den Leuten die Angst vor dem Helfen nehmen“, fügt er hinzu.
Der Aktionstag Bayern gegen Leukämie findet dieses Jahr zum vierten Mal in Folge statt. Neben dem bayernweiten Versand der Lebensrettersets wird es auch eine große Veranstaltung zu dem Thema in München geben.
Die Mitarbeiter der Stiftung AKB werden an diesem Tag vor Ort sein und Fragen zu den Themen Leukämie und Stammzellspende beantworten. Erfahrenes medizinisches Personal wird die Typisierung per Blutabnahme durchführen. Wer sich nicht als Stammzellspender registrieren lassen kann oder will, kann trotzdem helfen, Leben zu retten: durch eine Geldspende an die Stiftung AKB, die die Registrierung neuer Stammzellspender erst ermöglicht.
Die Registrierungskosten für jeden neuen Stammzellspender liegen bei 35 €. Da diese Kosten ausschließlich über Spenden finanziert werden, sind die Stammzellspenderdateien auf die finanzielle Unterstützung jedes Einzelnen angewiesen:
Spendenkonto der Stiftung AKB:
Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern
IBAN: DE67 7025 0150 0022 3946 88
Verwendungszweck: Aktionstag Bayern
Die Aktion wird u.a. von folgenden Partnern unterstützt: Barbara Stamm als Schirmherrin (Präsidentin des Bayerischen Landtags a.D.), dem Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes, der DAK Gesundheit Bayern, dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung in Bayern, der Leukämiehilfe München e.V., dem Bayerischen Hausärzteverband e.V., Radio Arabella, dem Münchner Merkur TZ und vielen weiteren. Weitere Informationen gibt es unter www.bayern-gegen-leukaemie.de.
, Foto: AKB