Bild: Therme Erding
04.02.2021

Hilferuf von der Therme Erding: 200 Tage Lockdown

Die Therme Erding sendet einen Hilferuf: über eine Million fehlende Gäste, enorme Umsatzverluste und aktuell 1.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Kommenden Samstag blickt die größte Therme der Welt auf mittlerweile unglaubliche 200 Schließtage zurück.

Erneute Schließung trotz Hygiene-Konzept und Besucherlimitation

Obwohl die Therme mit ihrem umfangreichen Hygiene-Konzept und mit Besucherlimitationen während der kurzen Öffnungsphase im Sommer erfolgreich bewiesen hat, dass sie eine sichere, gesundheitsfördernde Einrichtung ist, bleibt die Therme weiterhin geschlossen. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es in Bädern und Thermen kein erhöhtes Infektionsrisiko. Ganz im Gegenteil: Sowohl das Thermalwasser, wie auch die Saunawärme bekämpfen Viren effektiv. Zusätzlich leistet beides als präventiver Gesundheitsschutz inklusive Stressbewältigung einen wichtigen, gesellschaftlichen Beitrag.

Dennoch folgte am 02. November 2020 die erneute Schließung der gesamten Therme Erding sowie des Hotel Victory auf noch immer unbestimmte Zeit.

Betriebskosten betragen weiterhin 65%

Trotz Schließung kann die Therme Erding nicht einfach stillgelegt werden. Die Lüftungsanlagen beheizen alle Bereiche auf 22° C, um die Palmen gesund zu halten. Die komplette Schwimmbadtechnik muss ebenfalls 24 Stunden am Tag auf reduziertem Betrieb laufen, um teure Standschäden zu vermeiden. Für die Instandhaltung werden weiterhin Techniker, Gärtner sowie Teamleitungen beschäftigt. Dementsprechend betragen die Betriebskosten weiterhin 65% und das ohne jegliche Einnahmen.

„Jede weitere Woche Lockdown kostet die Therme Erding und das Hotel Victory über 1.000.000 €. Ich hoffe, das ist unseren Politikern bewusst.“

Jörg Wund, Inhaber und Geschäftsführer der Therme Erding


Bild: Therme Erding

Ohne zugesagte Hilfspakete droht Millionenverlust

Nach derzeitigem Stand droht ein Millionenverlust in der Bilanz, wenn die zugesagten Hilfen nicht fließen. Die von der Bundespolitik zugesagten November- und Dezemberhilfen sind bis heute lediglich in Form von Abschlagszahlungen eingegangen, das entspricht nur 0,6% statt der zugesagten 75%. Inhaber und Geschäftsführer der Therme Erding, Jörg Wund, zeigt sich frustriert:

„Seit der Beantragung der Hilfen im November- und Dezember haben sich die Antragsbedingungen mehrfach geändert und selbst jetzt im Februar gibt es noch nicht alle Formulare, um die notwendigen Gelder beantragen zu können. Nach meinem derzeitigen Informationsstand fallen die Überbrückungshilfen III, die ab Januar gelten, noch weit geringer aus.“

Deshalb hofft Jörg Wund auf eine individuelle Betrachtung der Thermen bei den Entscheidungen zur Wiedereröffnung, die er zeitgleich mit der der Gastronomiebetriebe sieht.

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