25.01.2013

19-Jähriger nach brutalem Mord an Frau festgenommen

25.01.2013, 13:45 Uhr

Der mutmaßliche Täter, der noch bei seinen Eltern wohnt, stammt aus der Nachbarschaft des Opfers, doch die beiden kannten sich allem Anschein nach nicht. Die Polizei nimmt deshalb an, dass der Schüler zwar mit Mordabsichten loszog, die Frau aber spontan auswählte. «Sie war ein reines Zufallsopfer», sagte Kraus. Nach seiner Festnahme am Donnerstag habe der vermutlich psychisch kranke junge Mann erklärt, er habe sich durch den Mord eine Wohnung verschaffen wollen.

Die brutale Tat hatte den Ermittlern zunächst Rätsel aufgegeben. Die aus Großdubrau (Sachsen) stammende Verlagsangestellte war am 4. Januar gegen 21.00 Uhr im Treppenhaus ihres Wohnhauses mit 18 Messerstichen ermordet worden. Der Täter hatte das Haus wohl gemeinsam mit seinem Opfer betreten. «Da die Frau Kopfhörer trug und Musik hörte, hat sie ihn vermutlich erst bemerkt, als es zu spät war», sagte Kraus. Die Frau erlag noch am Tatort ihren Verletzungen, die abgebrochene Klinge des Messers lag neben ihr.

Einen Raubüberfall oder eine Sexualstraftat schloss die Polizei rasch aus. Den Hinweis auf den mutmaßlichen Täter lieferte den ermittelnden Beamten ein Kollege. Ihm war der Verdächtige, der zum Tatzeitpunkt noch 18 Jahre alt war, im Rahmen anderer Ermittlungen aufgefallen, weil dieser Gewaltfantasien geäußert hatte. «Das wurde damals als Geprotze gewertet», sagte Kraus.

Nachdem der 19-Jährige auf eine Vorladung nicht reagiert hatte, suchte die Polizei ihn in der Wohnung seiner Eltern auf. Dabei fanden die Beamten einen abgebrochenen Messergriff, der zu der Klinge vom Tatort passte. Der junge Mann deutete daraufhin sofort an, etwas mit der Tat zu tun zu haben. Außerdem stimmte seine Speichelprobe mit DNA-Material vom Tatort überein.

Der Verdächtige wurde am Freitag von einem Psychiater untersucht. Zum möglichen Krankheitsbild wollte die Polizei vorläufig keine Angaben machen. Der 19-Jährige sollte im Lauf des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden. Die Staatsanwaltschaft will Haftbefehl wegen Mordes beantragen und den Mann in einer psychiatrischen Klinik unterbringen lassen.

dpa-infocom / ak

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