„Das ist einfach von der Größe, von der Dimension fernab dem, was sonst hier üblich und normal ist“
Uwe Habereder, Pressesprecher am Münchner Landgericht
In diesem Prozess haben sich 3200 Spediteure zusammengeschlossen und klagen gegen die fünf LKW-Hersteller MAN, Daimler, DAF, Iveco und Volvo/Renault. Sie wollen rund 867 Millionen Euro.
Die Spediteure klagen nicht alle einzeln. sie haben ihre Ansprüche auf Anraten des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) an den Prozessfinanzierer „Financialright“ abgetreten. Und damit ist „Financialright“
in dem Prozess der alleinige Kläger.
Schon die Europäische Union hatte gegen die fünf Hersteller schon eine Geldstrafe im Milliardenbereich verhängt. Das schließt aber zivilrechtliche Schadensersatzklagen nicht aus. Und genau das machen die Spediteure in München.
Sie sagen: Durch die Preisabsprachen haben wir insgesamt 85.000 Lastwagen überteuert gekauft. Ein Gutachter der Kläger schätzt, dass das Kartell zu Preisaufschlägen von etwa 10 Prozent geführt habe. Das bestreiten die Hersteller aber ausdrücklich.
„Es wurden extra Räumlichkeiten geschaffen, um die Akten lagern zu können, es wurden auch auf den Servern extra Kapazitäten freigeräumt“
Uwe Habereder
Alleine die Anklageschrift in diesem Fall hat laut Gericht rund 17.000 Seiten. Und im Prozess selbst müssen dann alle rund 85.000 Kaufvorgänge in Sachen Höhe und Grund einzeln aufgedröselt werden. Dementsprechend wird sich der Prozess dann auch ziehen.